REGIONALZENTRUM MIT RÜSTUNGSINDUSTRIE
Christian LüthiBild unten: Die Schweizerischen Metallwerke Selve, Aquarell eines unbekannten Künstlers, um 1920. Für die Selve war der Erste Weltkrieg wirtschaftlich eine erfolgreiche Zeit, weshalb sie 1915–1919 zusätzliche Produktionsgebäude erstellen liess. Kurze Zeit später entstand dieses Bild. Im Zentrum steht in kräftigen Farben das Betriebsgelände, dahinter in blassem Braunton die Stadt. Ganz im Hintergrund wird das Alpenpanorama in Hodler-Manier inszeniert. Der aufsteigende Rauch aus den Fabrikkaminen stand damals für Prosperität und Dynamik.
Vielfältige Wirtschaft trotz zeitweiliger Dominanz der Armee
Bis 1860 lebt Thun von Handwerk, Gewerbe, Märkten, Handel und etwas Landwirtschaft. Der frühe Tourismus bringt ab den 1830er-Jahren frischen Wind nach Hofstetten. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz entstehen nach 1860 erste Industriebetriebe, die stark von der Armee abhängig sind und die bis Ende 20. Jahrhundert einen Schwerpunkt der Thuner Wirtschaft bilden. Die Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor dominieren den Arbeitsmarkt ab 1970. Dank Interventionen der öffentlichen Hand meistert die Stadt die Krisen des 20. Jahrhunderts. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts präsentiert sich Thun als attraktiver Wohn- und Arbeitsort im Einzugsgebiet der Agglomeration Bern.