VORWORT DES STADTPRÄSIDENTEN
Interessieren Sie sich für Thun? Interessieren Sie sich für Geschichte? Dann lade ich Sie ein auf eine Zeitreise. Erfahren Sie dabei, wie sich Thun von einem kleinen Landstädtchen zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit rund 1500 zur heute elftgrössten Stadt der Schweiz mit über 44000 Einwohnerinnen und Einwohnern entwickelt hat. Ich versichere Ihnen, dass Sie auf dieser Zeitreise viel Neues, Interessantes und Unerwartetes über unsere Stadt erfahren werden.
Die vorliegende Gesamtdarstellung der neueren Thuner Stadtgeschichte ist ein Meilenstein in der lokalen Geschichtsschreibung. Aufbauend auf den umfangreichen, historischen Arbeiten zahlreicher Thuner Persönlichkeiten – ich möchte hier insbesondere die vier Thunpreisträger Peter Küffer, Louis Hänni, Markus Krebser und Jon Keller erwähnen –, hat ein Team von ausgewiesenen Historikerinnen und Historikern die Geschichte der Stadt Thun von der Helvetik bis heute aufgearbeitet.
Im Mittelpunkt lokaler Geschichte steht immer der Mensch in seiner nächsten Umgebung. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft ist gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit von grosser Bedeutung. Kenntnisse der eige- nen Geschichte fördern die Verbundenheit mit der Stadt Thun und schaffen Heimat und Identität. Zugehörigkeit entsteht zu einem grossen Teil auch durch gemeinsame Erinnerungen. Diese Identität ist aber nicht nur auf Thunerinnen und Thuner beschränkt. Sie ist auch ein Angebot an Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger aus dem In- und Ausland. Thun versteht sich als weltoffene Stadt. Eine gute Identifikation mit Thun erleichtert die Integration.
Die Geschichte und Entwicklung der Stadt Thun hatte immer auch grosse Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden, die Region Thun und das Berner Oberland. Mit ihrer Bedeutung als wichtige Tourismusdestination, mit der Ansiedlung der Militärschule und mit deren Ausbau zum grössten Waffenplatz der Schweiz hatte Thun in den letzten beiden Jahrhunderten immer auch eidgenössische Bedeutung. Während fünf Jahren war die Stadt Thun sogar Hauptstadt des Kantons Oberland.
Die Stadt Thun hat dieses Buch nicht selber erarbeitet. Sie hat diese Aufgabe dem Verein «Thuner Stadtgeschichte» übertragen. Dieser Verein, der vom Stadtschreiber Bruno Huwyler Müller präsidiert wird, hat die Arbeiten mit grosser Umsicht koordiniert und die Finanzierung des Projektes sichergestellt. Die Projektleitung und die Autorinnen und Autoren haben immer unabhängig von den städtischen Behörden und von den Sponsoren gearbeitet. Nach fünf Jahren intensiver Arbeit liegt die neue Stadtgeschichte nun vor. Ich gratuliere den Herausgebern für das gelungene Werk und danke den Sponsoren für die grosszügige finanzielle Unterstützung. Ohne sie wäre dieses Projekt nicht möglich geworden. Allen Beteiligten danke ich für das grosse Engagement und die professionelle Arbeit.
Die Stadt Thun entwickelt sich weiter. Die Kenntnis der Vergangenheit hilft uns, die Gegenwart zu verstehen. Gleichzeitig ist sie unabdingbare Voraussetzung, um die Zukunft zu gestalten. Thun wächst und positioniert sich auch in Zukunft als attraktive Wohn- und Arbeitsstadt.
Nun wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre und danke Ihnen, wenn Sie dieses Buch weiterempfehlen.
Raphael Lanz Stadtpräsident von Thun
VORWORT DES PRÄSIDENTEN DES VEREINS «THUNER STADTGESCHICHTE»
Als Stadtschreiber ist es mir eine grosse Freude und Ehre, die vorliegende Publikation der Öffentlichkeit zu übergeben. Dass sich Stadtschreiber mit der Geschichte ihrer Stadt auseinandersetzen, hat Tradition. Mit meinem Amt habe ich auch die Verpflichtung übernommen, mich um die Fortsetzung der Thuner Geschichtsschreibung zu kümmern. Ich habe dies sehr gerne gemacht. Während Stadtgeschichten früher von Einzelpersonen in ihrer Freizeit geschrieben worden sind, handelt es sich heute um grosse Projekte, die nur in Teamarbeit ausgeführt werden können. Meine Aufgabe beschränkte sich darauf, ein kompetentes Team zusammenzustellen und die Bedingungen zu schaffen, dass dieses Team professionell und unabhängig arbeiten konnte.
An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten danken, die zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben:
- der Projektleitung mit Stadtarchivarin Anita Egli, Anna Bähler und Christian Lüthi, die stets den Überblick behalten haben;
- den Autorinnen und Autoren, denen es gelungen ist, die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit in gut lesbaren und unterhaltsamen Texten darzustellen;
- den fünf Mitgliedern des Beirates, die uns mit zahlreichen wertvollen Hinweisen unterstützt haben;
- dem Gemeinderat der Stadt Thun, der das Projekt von Anfang an vorbehaltlos unterstützt hat;
- alt Stadtpräsident Hansueli von Allmen, der uns ermutigt hat, dieses Projekt in Angriff zu nehmen;
- Hans Kelterborn für seine wichtigen Hinweise im Rahmen der Schlussredaktion;
- meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen vom Verein «Thuner Stadtgeschichte» für ihre Arbeit im Hintergrund;
- der Stadt Thun, dem Kanton Bern, dem Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), der AEK Bank, der Energie Thun AG, dem Thuner Amtsanzeiger und der Burgergemeinde Thun für die grosszügige finanzielle Unterstützung und für das Vertrauen.
Die alte Frage, ob man aus der Geschichte lernen kann, lässt sich nicht einfach beantworten. Ein gelegentlicher Blick zurück lohnt sich aber allemal. Für mich persönlich bleiben nach der Lektüre dieser Stadtgeschichte zwei Empfindungen: Demut und Dankbarkeit. Wenn man sieht, mit welchen Gefahren, Risiken und Herausforderungen frühere Generationen zu kämpfen hatten – z.B. Krieg, Armut, Hunger und Krankheit –, relativieren sich unsere heutigen Probleme und Sorgen.
Die vorliegende Stadtgeschichte richtet sich nicht primär an ein Fachpublikum. Vielmehr sollen alle angesprochen werden, die sich für Thun interessieren. Der guten Lesbarkeit und der reichen Bebilderung wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Wir haben uns zudem nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, nichts Wichtiges zu vergessen. Aber auch eine umfassende Stadtgeschichte kann nie vollständig sein. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre dieses Buches viel Freude bereitet.
Bruno Huwyler Müller Stadtschreiber von Thun
Blick von der Goldiwilstrasse auf Thun zwischen 1905 und 1908. Postkarte.